Kräuterkörbchen

Giersch, Gundermann und Co.

Wilde Küche am Feuer der Jahreszeiten – Teil I: Der Frühling

Giersch, Gundermann und Co. – das ergibt die Gründonnerstagssuppe in Alt Rosenthal. Gesundheit! Kräuter im Oderbruch kennen lernen, suchen, finden, kosten und genießen – das macht Spaß in dem idyllischen Wald am Weiher. Ein Tag in der Natur der besonderen Art wird den kleinen und großen Besucherinnen und Besuchern geboten, haben sie sich für den Frühlingstag in Alt Rosenthal angemeldet.

Heilpraktikerin Antje Kierstein und die Naturpädagogin Andrea Künnemann
Heilpraktikerin Antje Kierstein und die Naturpädagogin Andrea Künnemann begrüßen die Teilnehmer des Kräuterseminars.

Die Heilpraktikerin Antje Kierstein und die Naturpädagogin Andrea Künnemann hatten das Seminar perfekt vorbereitet. Nach einer kurzen Kennenlernrunde mit Giersch-Gundermann-Limo vor dem Dorfgemeinschaftshaus nahm man kleine Weidenkörbe für das Kräuter sammeln und eine Schubkarre für das Sammeln von Trocken-holz und begab sich unter Führung der beiden fröhlichen Frauen in den nahe gelegenen Wald am Weiher.
Erst einmal einen Sitzplatz finden – auf einem selbst gewählten Fleckchen Gras, Holz oder direkt auf der Erde. So zur Ruhe kommen, genießen, entdecken… Jeder, wie er mag, etwas abseits von Mensch und Lärm. Biberkerben in den Stämmen am Wasser, Käfer, kleine Blüten, altes Laub, Knacken, Säuseln, Lauschen… Die Kinder (5, 5 und 6) sammelten mit Andrea Künnemann derweil Holz, ein Stück weiter weg.

»Ich könnte hier noch ewig sitzen!«

sagte ein Berliner Teilnehmer, der endlich den Lärm der Großstadt abstreifen wollte. Ein bisschen sollte ihm das noch gelingen an dem Tag in der Natur des Oderbruchs. Brennnessel, Vogelmiere, Ehrenpreis, Sauerampfer, Löwenzahn, Giersch, Gundermann und Gänseblümchen kamen in unsere Körbe, dazu auch noch Spitzwegerich und Klettlabkraut. Interessiert hörten wir den Informationen zu über Sinn und Wirkung der Kräuter in der Theorie. Das sollten und wollten wir später praktisch erfahren. Zurück gekehrt zum Feuerplatz lernten die Kräutersammlerinnen und -sammler dann das Feuer zu entzünden und die Feuerküche kennen. Wird es klappen mit einem kleinen Trockenmaterialnest und nur einem Zündholz, ein Feuer zum Kochen, Braten, Backen zu entfa-chen? Die Teams gaben sich Mühe, schützten, hofften – und es brannte! Diese kleinen einzelnen Feuerstellen wurden geschickt zu einer großen vereint, und nun konnte dass Essen zubereitet werden. Viel versprechende Rezepte lagen neben Zutatenkisten bereit. Selbst gespannt auf das Gelingen, machten sich die Teams an die Zubereitung der sowohl kalten als auch gekochten und gebackenen Kräuter-gerichte. Auf den heißen Steinen, im Kessel über dem Feuer und sogar in der Asche wurde gleichzeitig »gebrutzelt«. Fachkundig begleiteten die beiden Seminarleiterinnen das Zubereiten.

Es ist angerichtet!

Glutfladen, Gründonnerstagssuppe, Kräuternudelsalat, Wildkräutersalat mit Gemüse, Wildkräuterpesto und Kräuterbutter, Ei im Brot vom heißen Stein und Wildnis-Crunchy in der Pfanne geröstet. Und weil Ostern vor der Tür stand, wurden auch Eier mit Naturmaterialien gefärbt. In vergnüglicher Runde beim Essen aller Köstlichkeiten klang der Naturtag im Frühling in Alt Rosenthal aus. Und wie war nun die Wirkung all der Kräuter und des Feuers? Angeregt und ent-spannt, gesättigt und gelassen, gestärkt und leicht. In dem Seminarmaterial heißt es bei der Beschreibung von Ehrenpreis

»Er macht uns leicht und hübsch, erneuert uns von innen und bringt uns in ein inneres Leuchten.«

Ingeborg Rindt

Kräuterkörbchen
Ausbeute der Kräuterwanderung „Frühling“ in Alt Rosenthal
Gründonnerstagssuppe im Kessel und Ei im Brot vom heißen Stein
Gründonnerstagssuppe im Kessel und Ei im Brot vom heißen Stein

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